„Robert, ich schreibe am Montag Abitur! In Philosophiee [sic]!“ herrscht Elena (Julia Zange) ihren Zwillingsbruder Robert (Josef Mattes) an und liefert dem Publikum damit eine ungelenke Exposition. So wird also das „Philosophieren“ gerechtfertigt, das uns Philip Grönings Mein Bruder heißt Robert und ist ein Idiot aufbürdet und das in einen wohl als erschütternd beabsichtigten Gewaltexzess mündet. Dieses späte Schreien, Schießen und Ficken gerät aber ebenso ermüdend, wie das ihm vorangehende Gelaber und Gehabe geschwollen und oberflächlich ist. Man würde es gerne dabei belassen und nicht noch mehr Zeit auf diesen ach so bedeutungsschwangeren und selbstgefälligen Film verwenden, nachdem man an ihn schon drei Stunden und eine Menge Lebenslust verloren hat. Gerade die prätentiösesten Filme ziehen sich aber auf das gute alte „vielleicht ist dir das eben zu hoch“-Argument zurück, um solche zugegebenermaßen destruktive Kritik an sich abgleiten zu lassen. Es braucht also noch ein paar Zeilen mehr.