Zum Geburtstag von Monika Schindler

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Monika Schindler, die nicht nur als Verbandsmitglied, sondern auch im Vorstand des BFFV lange Jahre die Geschicke des Verbandes mitbestimmte und noch immer mitbestimmt, hat heute Geburtstag. Dazu erschien in der jungen Welt letzte Woche ein Artikel von Jegor Jublimov, den wir hier mit Einverständnis des Autors ebenfalls veröffentlichen und dem wir uns im Namen des gesamten Verbandes anschließen. Herzlichen Glückwunsch, Monika!

 

Jubel der Woche

Den 75. Geburtstag von Monika Schindler haben wir an dieser Stelle schon vor fünf Jahren gewürdigt. Das Alter, das sie am Sonntag erreicht, soll jedoch diskret verschwiegen werden, denn es glaubt sowieso niemand!

Die Schnittmeisterin, die man getrost als Deutschlands erfolgreichste Cutterin bezeichnen kann, hat im neuen Jahr bereits wieder viele Filme zu betreuen. Nach dem Geheimnis ihrer Produktivität gefragt, antwortete sie, dass sie einfach gern arbeitet, weil sie ihren Beruf liebt. Mitte der fünfziger Jahre hatte die Berlinerin, die während der Flucht 1945 verunglückte und bleibende Verletzungen an den Händen davontrug, bei der DEFA als Fotografin und Schnittassitentin begonnen.

Mit dem Diplom der HFF in der Tasche wurde sie ab 1961 für Regisseure wie Roland Gräf, Egon Günther, Günter Reisch oder Herrmann Zschoche bis in die neunziger Jahre eine unentbehrliche Partnerin. Mittlerweile erhielt sie für ihre Arbeit mit Filmemachern der jungen Generation zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Filmpreis 2000 und im vergangenen Jahr die Ehren-Lola für ihr Lebenswerk.

Ihre Dankesreden nutzt sie immer, um auf die zu oft unterschätzte Bedeutung ihres Berufs hinzuweisen: „Es ist eine künstlerische Gestaltung, wenn du bestimmte Montagen zur Relation in den Beziehungen der Figuren vorgibst, den Rhythmus, die Länge der einzelnen Einstellungen, wann wird unterschnitten, oder wann lasse ich die Szene lang durchlaufen.“

Ihr Können wird uns noch lange begleiten!

Jegor Jublimov, junge Welt, 10.1.2018