Der Verband unabhängiger Filmverleiher (AG Verleih) hat in einer Pressmitteilung Anfang Mai die sich verstärkende Schieflage in der Förderung von Serien bzw. Kinofilmen durch Fördergelder der BKM angemahnt. Hintergrund davon ist die am 6. Mai verkündete Aufstockung des für Serienproduktion konzipierte German Motion Picture Fund (GMPF) um 15 Mio Euro auf ein Fördervolumen von 90 Mio Euro, was fast der dem Film-Fördervolumen von FFA und DFFF zusammen entspricht.

    Zitat: "Wir sind äußerst irritiert über diese massive Umgewichtung von Kulturfördermitteln, für die wir im Filmförderungsgesetz keinen politischen Auftrag finden und die in eklatantem Widerspruch zur Berlinale-Antrittsrede der Kulturstaatsministerin Claudia Roth steht."

    Die Allianz Deutscher Produzenten Film & Fernsehen e.V. Produzentenallianz) und das ZDF haben sich auf neue Rahmenbedingungen für Auftragsproduktionen verständigt: unter anderem wird Onlinezuschlag für Produzent:innen wird von 1% auf 1,3% angehoben und Kosten für Green Consulting anerkannt.

    Dazu sagt Björn Böhning, Geschäftsführer der Produzentenallianz:

    "Angesichts des unsicheren Marktumfeldes waren es schwierige, wenngleich konstruktive Verhandlungen mit dem ZDF. Es konnten wichtige Verbesserungen für Fernsehproduzentinnen und -produzenten erreicht werden, die ein weiterer Schritt in Richtung fairer Produktionsbedingungen sind."

    Anfang Februar 2022 hat sich Björn Koll vom Salzgeber Filmverleih in einem offenen Brief an die Filmschaffenden Deutschlands gewandt, um auf die prekäre Situation unabhängiger Filmverleihe in Deutschland aufmerksam zu machen. Der Geschäftsführer des vor allem für Queer Cinema bekannten Verleihes sieht die Förder-Regeln von DFFF, FFA, BKM und Regionalförderern als veraltet und gerade für kleine Verleihe als letztlich untragbar. Vor dem Hintergrund der Pandemie und den damit verbundenen kurzfristigen Gewinnausfällen prangert er mangelnde Flexibilität, Rücksichtnahme und Verantwortung an, was beispielsweise Sperrfristen und geforderte Untergrenzen von Herausbringungskosten anbelangt.

    Mit eindringlichen Worten beschreibt Koll seine

    "Trauer und Verzweiflung dem deutschen Film gegenüber vor allem aufgrund der Summe von miserablen Gesetzen und aus der Zeit gefallenen Regelungen und natürlich des Desinteresses und der mangelnden Unterstützung der eigentlich Zuständigen. Es wird einfach langsam sehr eng."

    Der vollständige Brief, der noch weitere wichtige Punkte anspricht und anschauliche BEispiele liefert, findet sich unter http://salzgeber.de/media/offener_brief.pdf.

    Nachdem der Prozess zur Novellierung des Filmfördergesetzes (FFG) bereits weit fortgeschritten war, hat ihn die Beauftragte für Kultur und Medien (BKM) mit Verweis auf Corona nun verschoben. Stattdessen soll das bestehende Gesetz mit minimalen Korrekturen bestehen bleiben. Wegen der Bundestagswahl hieße das: Erst 2024 kann ein novelliertes Gesetz in Kraft treten.

    In Antwort darauf hat der Verband der deutschen Filmkritik VDFK zusammen mit sechs weiteren Verbänden und Initiativen achtzehn dringende Fragen formuliert und in einer Pressemitteilung vom 18.08.2020 an die BKM gerichtet.

    Der BFFV schließt sich diesen Fragen an und verweist dafür auf die Pressemitteilung des VDFK. Einige der Fragen werden hier auszugsweise aufgeführt.

    Zum ersten Mal gibt es im deutschsprachigen Raum umfassende und aussagekräftige Daten zur Ausstattung und Vergütung von Tonschnittplätzen für Sounddesign. Die Berufsvereinigung Filmton (bvft) führte im Jahr 2018 mit Unterstützung von Crew-United und dem Verband deutscher Tonmeister (VDT) eine Umfrage zu Tonschnittplätzen sowie deren Ausstattung und Vergütung durch. Hierbei wurden soziodemografische Daten der Teilnehmenden, Angaben zu den bewirtschafteten Räumen und deren Ausstattung erhoben, sowie Fragen zur genutzten Hard- und Software als auch zur Auslastung und Vergütung gestellt. Die Antworten wurden im Auftrag der bvft von Prof. Dr. Lauterbach und seinem Team an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam ausgewertet.

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