Abschied von Heinrich Gebauer

    Von Frank-Burkhard Habel

    Der Fernsehredakteur Heinrich „Heiner“ Gebauer ist im Sommer wenige Tage nach seinem 74. Geburtstag plötzlich gestorben. Als junger Mann verließ er seine norddeutsche Heimatstadt Lübtheen, um auf Umwegen zur Babelsberger Filmhochschule zu kommen. Hier studierte er Produktion und schloss mit Kommilitonen wie Karola Hattop, Jörg Foth und Eberhard Geick bleibende Freundschaften. Im DDR-Fernsehen arbeitete er in mehreren Abteilungen der Unterhaltung, sowohl für Konzerte (klassisch wie auch Rock und Pop), die Sendereihe „Tele-Lotto“, wo ihm der „Kurzkrimi“ besonders am Herzen lag, und für „Willi Schwabes Rumpelkammer“. In den neunziger Jahren wollte er Berlin nicht verlassen, wirkte aber u.a. für den MDR an der Porträt-Reihe „Zwischentöne“ mit. Über viele Jahre war er ein verlässliches Vorstandsmitglied im Berliner Film- und Fernsehverband und schrieb bis in die letzten Monate über Filmbücher in unserem Bulletin „FF aktuell“.

     

    Heiner war ein großer Sammler, besonders von Spielfilmen. Durch Tausch war es ihm gelungen, sämtliche DEFA-Spielfilme (bis auf einen einzigen) auf Video oder DVD zu besitzen. Während der Pandemie sah er sich erneut viele Klassiker des sowjetischen Films an wie auch Literaturadaptionen des DDR-Fernsehens. Er war ein „wandelndes Lexikon“ und immer bereit, andere an seinem Wissen teilhaben zu lassen. Auch ich persönlich habe viel von seinen Kenntnissen profitiert und einen guten Freund verloren.

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